
Die Geschichte von Horst und Gerda
Das Kennenlernen
Eines Nachmittags auf dem Schulhof. Die Kinder waren längst nach Hause gegangen, hörte man ein leises Flüstern.
„He, du! Du da! Hörst du mich? Ich bin Gerda.“ Langsam erwachte auch das andere Beet zum Leben. Ein lautes, zufriedenes Gähnen war zuhören.
„Ja, warum weckst du mich? Ich habe noch so schön geträumt. Von grünem Salat, leckeren Gurken und vielen fleißigen Händen welche mich schön kitzeln.“
„Wer bist du eigentlich und wo sind wir?“ fragte Gerda.
„Ach, ich bin Horst. Dort steht ein großes Haus mit vielen Fenstern, ein Spielplatz und hör mal. War das eine Schulklingel?“ antwortete Horst. „Ich glaub wir sind in einer Schule. Da freu ich mich. Als ich hierher gezogen bin, fand ich es schon toll. Mit vielen Ästen, einer dicken Schicht warmen Pferdemist und guter Erde bin ich befüllt. Gestern hab ich dann gehört, dass die Kinder in unserer Erde bald viel leckeres Gemüse pflanzen wollen.“
„Stimmt das hab ich auch gehört. Vielleicht bekomme ich noch eine schöne Frisur mit duftenden Kräutern. Melisse, Minze, Thymian und vielleicht noch Schnittlauch, das wünsche ich mir.“ sagte Gerda und fing an zu träumen.
Was ist denn hier los?
Es ist früher morgen, die Sonne geht auf.
„Oh, was ist denn hier los? Ist da jemand? Horst!“ flüstert Gerda ganz leise. Neben Gerda raschelt es. Ein leises Schnüffeln und ein lautes Schmatzen ist zu hören. „Ja, was hast du nun schon wieder? Ich habe noch so schön von den lustigen Kindern geträumt.“ antwortet Horst verschlafen.
„Na hörst du das nicht? Irgendjemand ist hier ganz in der Nähe. Es raschelt und manchmal höre ich auch ein leises Schmatzen.“ sagt Gerda ängstlich. Horst schaut sich um und entdeckt ganz in der Nähe einen kleinen Igel, der sich genüsslich eine Nacktschnecke schmecken lässt. “ Gerda halb so schlimm. Du brauchst keine Angst zu haben. Das ist doch nur ein Igel. Er frisst die dicken Nacktschnecken und schützt so das Gemüse vor deren gefräßigen Mäulern. Heute wollen doch die Kinder Salat, Kohlrabi und bunte Beete pflanzen. Da soll er sich nur richtig satt fressen.“ erklärt Horst.
Schon bald hören Gerda und Horst die ersten Kinder in die Schule eilen. Alle freuen sich auf ihre Freunde und sind schon gespannt auf was sie heute mit Horst und Gerda erleben.
Jetzt wird es bunt
Heute soll es endlich soweit sein! Horst und Gerda haben gelauscht. Gestern sprachen alle Kinder nur noch über die Ackerleute. Wer das ist wissen weder Horst noch Gerda aber angeblich bringen die viele kleine Pflanzen, Kartoffeln und Saatgut mit.
„Guten Morgen Horst bist du auch so aufgeregt?“ fragt Gerda ihren Beetfreund. „Ja, ich freu mich schon so und bin echt gespannt was gleich passiert.“ antwortet Horst.
Bald herrscht buntes Treiben auf dem Schulhof. Alle Kinder haben Räubersachen und Gummistiefel an. Am Gerätehaus werden Rechen, Schaufeln und Gießkannen bereit gestellt.
„Gerda kennst du diese netten Frauen? Ich habe sie noch nie hier gesehen!“ sagt Horst. „Ich glaube das sind die Leute von Acker. Die haben wirklich ganz schön viel mitgebracht. Sieh mal, da sind richtig viele verschiedene Pflanzen.“ beobachtet Gerda.
Schon geht es los. Mit Kohlrabe, Beete und Co machen sich die Kinder auf zu Horst und Gerda. Vorher bekommen die Zwei noch eine kleine Streicheleinheit mit dem kleinen Grubber.
„Herrlich!“ schwärmt Gerda. „Oh ja! Aber leise nicht das uns jemand hört“ flüstert Horst.
So schön
Den gesamten Tag wurde geackert. Die Kinder haben Kartoffeln gelegt, Möhren und Radieschen gesät und die Zwei Beete haben eine bunte Frisur bekommen.
„Ich fühl mich sooo gut“ sagt Gerda am Abend zu Horst. “ Und wie! Schau mal, ich habe eine Frisur aus Salat, bunter Beete und leckerem Kohlrabi“ erzählt Horst zufrieden. „Ja und auf mir wachsen bald dicke Salatköpfe, Fenchel und Radieschen.“ schwärmt Gerda.
Endlich Ferien
Ruhig ist es auf dem Schulhof geworden. Es ist Ostern und unzählige bunte Eier schmücken die Bäume und Sträucher.
Gerda kann es kaum glauben: „Horst guck mal! Hier regt sich was.“ Horst illert zu seiner Freundin und da sieht er sie. Kleine, grüne Blättchen recken sich der Frühlingssonne entgegen. „Du, Gerda, ich glaube das sind die Radieschen. Kitzelt es wenn sie wachsen?“ fragt er Gerda. „Naja schon etwas komisch. Es fühlt sich richtig gut an und so ein bisschen kitzeln ist ja auch schön.“ kichert Gerda.
„Die Kinder werden staunen wenn sie bald wieder hier sind. Durch den Regen, die wärmenden Strahlen der Sonne und die vielen Nährstoffe in unserer Erde sind die kleinen Pflanzen schon richtig gewachsen.“ freut sich Horst.
Ran ans Gemüse
Am frühen Morgen kommen nun die ersten Kinder und dürfen Salat pflücken für ihre Frühstücksbrote. Das konnten Horst und Gerda schon beobachten. Ab und an wird nun da der Sommer endlich Einzug gehalten hat auf dem Hof gefrühstückt. Heute ist ein besonderer Tag für die Freunde.
„Horst, schau nur deine Kohlrabis sind schon dick und rund.“ sagt Gerda aufgeregt an diesem Morgen zu Horst.
Da geht es auch schon los. Die Kinder ernte fleißig Kohlrabe, die ersten Beete und auch die Radieschen von Gerda.
Horst freut sich: „Gerda findest du es genau so schön. Die Kinder lieben unser frisches Gemüse.“ Gerda schmunzelt: „Herrlich! Aber was kommt den nun? Bald bin ich ganz kahl. Denkst du wir bekommen eine neue Gemüsefrisur?“.
Alles neu macht der Mai
„Horst wach auf! Die Ackerleute sind wieder da. Ich glaube die haben uns etwas mitgebracht!“ ruft Gerda aufgeregt. „Ach Gerda sei doch mal entspannt. Den können wir vertrauen. Denk doch nur an das letzte Mail. Es war soo schön.“ und dabei hört man die Vorfreude in Horst seiner Stimme. „Aber jetzt leise!“ erinnert seine Gerda.
Schön geht es los. Tomaten, Paprika, Kürbis, Mais und Gurken werden die Kinder heute mit dem Team von Acker pflanzen. Doch bevor es los geht, erzählen die Kinder stolz von ihrer ersten Ernte. Gemeinsam wird nun geschaut wie die Möhren, die Beete und Schwarzwurzeln wachsen.
Wer ist der Schönste hier?
An einem lauen Sommerabend treffen sich der Igel, die Erdkröte und Nachtigall. Sie wollen einen Schönheitswettbewerb veranstalten. Nein, nicht wer von ihnen der Schönste ist, sondern vom Gemüse. Unsere Beetfreunde zeigen ihre prächtigen Frisuren. Horst stellt die prächtigen Maispflanzen zur Schau und die wild wuchernden Gurken. Gerda zeigt die ersten rot leuchtenden Tomaten und den köstlich duftenden Basilikum. Natürlich dürfen auch die bunten Blumen an ihren Rändern nicht fehlen. Heimlich hatten die Kinder eines Nachmittags kleine Samenkugeln auf ihren Köpfen abgelegt.
„Schau nur Horst wie schön wir sind.“ Gerda zeigt stolz ihr prachtvolles Gemüse der Jury. „Ja, ja und zu schmecken scheint es auch. Täglich werden die Gurken gepflückt und so manch ein Kind isst gleich eine direkt bei mir.“ erklärt Horst der Jury.
Fast die halbe Nacht wird nun diskutiert wer den Wettbewerb gewinnt. Doch entscheiden mag sich so richtig keiner. Dann verkündet der Igel die Entscheidung:
„Ihr seid toll Gerda und Horst, dass steht fest. Der Sieger bei diesem Wettbewerb ist ….“ der Igel macht es spannend. „Keiner! Jedes einzelne Pflänzchen hat seine Besonderheit und die Kinder haben jeden tag solch eine Freude damit. Wir sind alle Sieger!“ das hat die Jury beschlossen und nun wird gefeiert.
Sommer, Sonne, Gießkanne
Der letzte Tag des Schuljahres war großartig. Alle feierten ein großes Gemüsefest, fast so als ob die Kinder vom Wettbewerb wussten. Gemeinsam wurde am Morgen viel buntes Gemüse geerntet. Möhren lang und orange, Tomaten in vielen Farben und vieles mehr.
„Gerda weißt du, ein wenig traurig bin ich schon.“ schniefte Horst an diesem frühen morgen. „Warum denn?“ fragte Gerda voll Sorge ihren besten Freund. „Ach jetzt sind 6 Wochen Ferien. Wer kümmert sich denn da um uns?“ sorgte sich Horst.
„Keine Sorge mein Freund letzte Woche habe ich gesehen wie die Kinder einen Plan gemalt haben. Ich glaube es ging darum wer sich in den Ferien um uns und das Gemüse kümmert. Hab Vertrauen in unsere Freunde. Es wird alles gut.“ tröstete Gerda ihren Freund.
So war es auch. Jeden Tag kümmerte sich ein Kind um die Freunde. Es wurde gegossen wenn es nötig war, Unkraut gezupft wenn die Frisuren zu wild wurden und immer wieder geerntet. Es wurde eine schöner Sommer. Gerda hatte Recht behalten.
Der 1. Schultag
Schwupp diewupp waren die Ferien vorbei. Gleich morgens versammelten sich die Kinder an den Beeten. Nun wurde überlegt was noch zu ernten war und welche Arbeiten im Herbst anstanden. Den gesamten Tag war Trubel und Heiterkeit.
„Ist es nicht herrlich. Alle Kinder sind zurück.“ freute sich Horst. Gerda widersprach ihm: „Nee, weißt du denn nicht mehr? Am Wochenende war doch Schulanfang! Die Kleinen sind jetzt in der 1. Klassen und unsere Freunde aus der Vertierten hatten sich da auch von uns verabschiedet. Hoffentlich denken sie mal an uns und vergessen nicht wie gut Gemüse schmeckt.“
Und so vergingen die Tage……
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